Mittwoch, 1. August 2012

Neue Produkttests und ein 2- Monats- Fazit

Sooo, angekündigt habe ich meinen "Jetzt hab ich endlich Urlaub und Zeit, einen längeren Post zu verfassen" - Beitrag ja schon, nun müssen den Worten auch Taten folgen ;)

Wo fang ich an? Mit meinem happy happy 2- Monats- Birthday, haha! Mein Fazit ist eigentlich dasselbe wie das nach einem Monat, Mir geht es prima, es fehlt mir nichts, ich habe keine Gelüste - wobei mir das schon langsam unheimlich wird. Ich habe ja durchaus gerne Käse und Joghurt und Quark gegessen, ok, bei Joghurt bin ich mit den Soja- Alternativen total zufrieden, die schmecken mir super. Kräuterquark mach ich selber und das schmeckt auch super, aber der Käse...Ich mag den NoMuh rezent gerne, aber es ist eben ein Ersatzprodukt, noch dazu sehr teuer, so dass ich ihn bisher erst einmal gekauft habe. Trotzdem habe ich kein Verlangen nach Käse. Interessant finde ich auch, dass meine Süßgelüste, vor allem mein Schokohunger, stark zurückgegangen sind. Und ich gehörte nie zu den Personen, die im Sommer und bei Hitze keine Schokolade essen mochten ;) Mir schmeckt z.B. die Vivani Nougatschoki total gut, auch ne Ritter Sport Marzipan geht immer, aber ich hab beides schon eine Weile nicht mehr gekauft und auch kein Bedürfnis danach.

Ich mach mal ne kleine Hitliste. Also *trommelwirbel* :

liebster Ersatzkäse: NoMuh Rezent
liebste Schoki: Vivani dunkle Nougat
liebstes "und woher kriegst du dein Eiweiß"- Essen: Kichererbsen
liebster Gemüsepfannenzusatz: Falafelbällchen, und zwar speziell diese hier:





liebster Schokopudding: Alpro Dessert dunkle Schokolade
größte Enttäuschung: Alnatura Schokopudding *würg*
Lieblingstofu: Alnatura Mandel- Nuss-Tofu und Veggie Life Räuchertofu
Lieblingsjoghurt: Orange- Rooibos und Sojade Heidelbeer
Lieblingsaufstrich: Zwergenwiese Meerettich und Schnittlauch
ich kann nicht leben ohne: frischen Schnittlauch!

Mehr fällt mir grade gar nicht ein...wobei meine zwei Neuvorstellungen auch definitiv das Zeug zu neuen Lieblingsprodukten haben. Da wäre zuerst der Intenz Schokopudding von Provamel, den es ja neu im Kühlregal und nun endlich auch im Basic meines Vertrauens gibt:

Zwei Becher sind drin und beim Öffnen war ich zuerst etwas skeptisch, weil die Konsistenz recht fest ist, auf jeden Fall fester als der Alpro- Pudding. Aber wenn man ein bisschen umrührt (und ich musste schon immer Joghurt vor dem ersten Löffel gaaanz doll umrühren), wird die Konsistenz auch schön fluffig. Und der Geschmack: lecker! Auffällig ist, dass er viel weniger süß ist als der Alpro- Pudding, aber richtig nach (dunkler) Schokolade schmeckt. Ich denke, er ist besonders gut geeignet für alle, denen der Alpro Pudding, und hier vor allem die normale Schokosorte, zu süß ist. Werde ich definitiv wieder kaufen, als nächstes in Vanille, denn da ist sogar mir der Alpro bisschen zu süß. Bin schon gespannt und werde berichten.

Außerdem kaufte ich letztens, weil ich meinen selbstgemachten Kräuterquark mal wieder anders aufpeppen wollte, einen Gemüseaufstrich:

Green Hart Gemüse Kräuter, im 150g- Becher. Besonders angesprochen hat mich auch, dass er nicht so unglaublich viele Kalorien hat wie die ganzen Streichsorten, Hefeextrakt ist auch nicht drin. Geschmacklich auch super, könnte einen Tick würziger sein, aber da spricht vielleicht noch der etwas glutamat-gewöhnt Gaumen ;) Eine schöne Streichkonsistenz, gemüsig im Geschmack, gutgutgut. Es gibt noch zwei andere Sorten, die ich dann als nächstes testen werde.

Außerdem habe ich noch (schon seit Längerem) Seitanmedaillons gekauft, die ich heute in meiner Gemüsepfanne probieren werde, sowie neue Veganwurst:

Die Saitanmedaillons sind von Alnatura, die "Veganslices Paprika" von Wheaty und ebenfalls neu im Basic. Ich entschuldige mich hiermit nochmals für die Fotoqualität, ich krieg das nicht gebacken, den Hintergrund unschärfer und den Vordergrund schärfer zu stellen, bin echt ne Technik- Null, aber ich mache einfach ab sofort die Fotos nur noch mit meinem Telefon, da werden sie viel besser.

Nächste Woche fahre ich ja für 1 Abend + einen Tag + einen Vormittag zu meinen Eltern...ich hab Bammel!! Meine Mutter meinte gestern schon am Telefon "wir können dann abends ja essen gehen. (Pause) Aber das geht ja mit dir nicht." Darauf dann ich "Oh doch, das geht prima. Vielleicht könnten wir zum Italiener, das wäre besonders einfach für mich, aber es geht auch alles andere, ich ess auch Beilagenteller, echt kein Problem, ich war öfters essen in letzter Zeit". Sie dann "Hm. Naja. Oder wir grillen halt. Du kannst dir ja Salat machen" und ich "Klar super, lecker. Ich kann mir ja auch was mitbringen, ist ja kein Problem, mach ich einfach" und dann sie (und da musste ich dann echt lachen, total absurd irgendwie) "neee, mitbringen musst du nichts. Tomaten und Gurken hab ich ja im Garten" :-D

Also sie meinte natürlich irgendwie, dass ich kein Salatgemüse mitbringen solle, aber das klang in dem Zusammenhang so wie, was anderes als Gemüse kannst du doch eh nicht essen, und DAS hab ich auch selber da.

Ach mensch. Meine Schwester kommt auch, und da ist mir auch unwohl. Die Beziehung zu meinen Eltern ist sowieso recht angespannt, wenn wir zu viert sind, gibts immer irgendeinen Knatsch. Und so, wie meine Schwester in letzter Zeit reagiert hat auf meinen Veganismus, erwarte ich null Rückhalt von ihr. Meine Mutter hat ja dann auch noch Geburtstag - sie bäckt sicherlich Kuchen und sicherlich keinen ohne Eier. Ich sehe jetzt schon die beleidigten Gesichter, wenn ich den Kuchen nicht esse. Mitnehmen kann ich keinen, weil wir mit der Bahn fahren und Gepäck haben und ich den Kuchen außerdem dann schon 2 Tage vorher backen müsste und denke, dass der dann, transportiert über 600km und umsteigen und Wärme nach 2 Tagen nicht mehr so dolle ist. Und dort backen darf ich eh nicht, meine Mutter lässt mich ja nicht mal nen Teller in die Spülmaschine stellen (mach ich falsch, macht man anders). Ich bin jetzt schon froh, wenn ich Donnerstag mittag wieder in den Zug steige. Das einzig Positive ist, dass mein Freund auch mitkommt, aber wenn wir da streiten, da tut er mir auch leid, das ist ja für ihn total blöd. Ich bin jetzt schon soweit, und das mach ich auch dann, gerade bei dem Nachmittags- Kuchen- und Kaffe- Geburtstag mit den Großeltern ein Stück Kuchen zu essen, nur, damit ich meine Ruhe habe. Ich weiß, das ist nicht konsequent, aber ich habe einfach keine Lust, mir den Zorn der ganzen Familie zuzuziehen und noch ewig später anzuhören, ich hätte den Geburtstag versaut mit meiner Spinnerei.

Wenn ich es mir jetzt so überlege, ist das eigentlich auch das für mich bedeutendste Fazit nach 2 Monaten: für mich fühlt sich alles richtig und gut an, meine Freunde machen vielleicht mal Witzchen, aber im Großen und Ganzen finde ich, dass alle das sehr gut annehmen, manche fragen nach, manche nicht, aber leben und leben lassen scheint für alle nicht nur ein Spruch zu sein, was mich sehr freut. Sogar H., über den ich mich hier mal in einem Post sehr enttäuscht geäußert habe, hat mich letztens beim grillen (er grillte, ich und andere waren eingeladen) sehr überrascht, indem er als Vorspeise zwei Sorten Gazpacho (einmal mit Hühnerbrühe, einmal ohne) gemacht hat, außerdem vegane Bratlinge, Grillgemüse, Maiskolben und einen veganen Dip vorbereitet hatte. Hab mich ausgiebig bedankt und bin ihm jetzt wieder wohlgesonnen :)

Nur meine Eltern, für sie und mit ihnen ist das Thema ein echtes Problem. Und von meiner Schwester, das hatte ich ja auch schon beschrieben, habe ich definitiv auch mehr erwartet. Sie reagiert ablehnender als jeder Fleischliebhaber in meinem Freundeskreis (und sie ist selbst Vegetarierin bzw. Pescetarierin) und ich frage mich, warum das so ist. Vielleicht komm ich irgendwann mal drauf.

Ich bin sehr dankbar um die große vegane Community im Netz! Obwohl ich oft auch neidisch bin, wenn ich lese, wie manche mit ihren Partnern ins vegane Restaurant gehen können (auch wenn der Partner sonst gern Fleisch isst), das geht bei mir nicht. Oder tolerante Eltern. Aber naja, man kann wohl nicht alles haben.


LG Lisza

6 Kommentare:

  1. Wenn deine Schwester Vegetarierin ist, dann ist sie vielleicht neidisch darauf, dass du die Sache richtig durchziehen kannst und sie (noch) nicht ;)

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    1. Ja, in die Richtung hab ich auch schonmal gedacht, vor allem, als sie letztens mal in total vorwurfsvollem Ton zu mir sagte "Naja, es ist ja schon klar, dass Veganer moralisch auf der höchsten Stufe stehen!" - und ich so, äh, naja, behaupte ich jetzt von mir nicht (interessiert mich auch eigentlich nicht).

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  2. Vieles von dem würd ich grad unterschreiben (Süsses-Gelüste, Schokohunger, Vivani-Schokolade, Alpro Dessert & Kichererbsen).

    Verstehe deinen Bammel, aber ich bin überzeugt, dass deine Eltern nachher nicht mehr das Bild der nur Gemüse essenden Veganerin haben. :)

    Das mit dem Kuchen versteh ich auf eine Art, ganz am Anfang gabs mal so eine Situation bei mir. Die Mutter meiner besten Freundin hat mich fast "gezwungen" einen Muffin zu essen ("Den isst du jetzt!"). Und auch mit schlechtem Gewissen und allem ("Sonst wandert er in den Müll")...

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  3. ja genau, so wäre meine mutter auch drauf, und wenn dich die ganze familie genervt anschaut, weil du so "rumspinnst"...ich weiß auch nicht. ich lass es jetzt mal auf mich zukommen. einerseits habe ich keine lust auf diskutiererei, andererseits möchte ich einfach mit meiner entscheidung respektiert werden. ich gehe ja schließlich auch keinem auf den geist mit "missionarischem eifer".

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  4. Hi Lisza,

    Kopf hoch, ich hatte ähnliche Probleme mit meinen Eltern (besonders meiner Mutter), als ich letztes Jahr vegan wurde. Bei meiner Mutter war es wohl einfach eine gewisse Enttäuschung, dass die Art der Ernährung (Mischkost), mit der sie mich großgezogen hat, auf einmal nicht mehr gut genug sein sollte. Das sitzt dann schon tief, wenn die Profession (und meine Mutter war lange Zeit Mutter und Hausfrau), von der man annimmt sie wirklich gut zu beherrschen so elementar in Frage gestellt wird. Dabei spielt es keine Rolle, dass Du es gar nicht böse meinst, das ist einfach so. Und so wie du es beschreibst, nimmt sich deine Mutter ja auch als die einzig wahre Hausfrau wahr, wenn Du moch nicht einmal die Spülmaschine beladen darfst.

    Was bei mir geholfen hat:
    - Liebesbeweis: ich habe mich für alles bedankt, was meine Eltern für mich getan haben. Ich habe ihnen deutlich gesagt, dass ich diese Entscheidung nicht gegen sie sondern für mich getroffen habe und dass dies nichts an meiner Liebe zu ihnen ändert.
    - Bekochen der Zweifler / gemeinsames Kochen: Wie bei so vielen veganen Boggerinnen und Bloggern, hilft es die Zweifler ins 'Genusskoma' zu kochen. Es ist dann zwar auch irgendwie seltsam Feedback der Marke: Huch, das schmeckt ja sogar; verbunden mit ungläubiger Mimik, zu erhalten, aber so langsam nähert sich meine Mutter der veganen Küche an, zunächst durch Verzehr und auch schon ein wenig durch gemeinsames zubereiten. ich bin zuversichtlich, dass bei ihr demnächst viel mehr vegetarische/vegane Gerichte auf dem Speiseplan stehen.
    - Meinen Vater, der nicht mehr mit meine Mutter, sondern mit einer neuen Partnerin zusammenlebt, bei seinen gesundheitlichen Problemen zu fassen bekommen (zu hoher Cholesterin und Zucker, während bei mir alles tip-top ist). Er findet es mittlerweile echt cool einen veganen Sohn zu haben und versucht die ein oder andere vegan/vegetarische Mahlzeit durchzusetzen, kann aber nicht kochen und ernährt sich daher immer noch meist nicht gesund, weil Fleisch ja ein Stück Lebenskraft ist *hüstl*, und das lässt mich dann schon manchmal verzeweifeln.

    Ich weiß nicht ob dir die kurze Zusammennfassung meiner Geschichte hilft, aber ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute mit deinen Eltern und deiner Schwester, denn: Blut ist dicker als Wasser!

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  5. Ja, danke, mir hilft es immer zu hören, dass andere dieselben Probleme hatten und es sich mit der Zeit gebessert hat. Ich hoffe schon auf den ersten Überraschungseffekt, wenn sie mich sehen und ich nicht plötzlich blass und 20 kilo leichter bin ;-) denn das war wohl einer ihrer hauptbefürchtungen. ich werde hier auf jeden fall berichten, wie es gelaufen ist!

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